Von der Leuchtstofflampen- zur LED-Welt kommt der Sensorik eine neue Bedeutung zu.
Mit dem Wechsel von der Leuchtstofflampen- zur LED-Welt kommt der Sensorik eine neue Bedeutung zu, weil die Regelung von LED-Beleuchtungsanlagen viel effektiver und effizienter ist als bei früheren Anlagen mit Leuchtstoff- und anderen -Lampen. Häufiges Schalten und Dimmen ist bei LED-Lichtquellen weitgehend problemlos; lange Nachlaufzeiten beim Abschalten einer Beleuchtung sind überflüssig. Untersuchungen haben gezeigt, dass die erzielbaren Energieeinsparungen bei Präsenzmeldern stark erhöht werden können, wenn die Nachlaufzeiten reduziert werden. Gemäss SIA-Norm 387/4 (Elektrizität in Gebäuden, Beleuchtung) halbieren sich z.B. die Betriebszeiten einer Beleuchtungsanlage in einem Parking, wenn die Nachlaufzeit der Präsenzmelder auf eine statt der üblichen 15 Minuten reduziert wird.
Damit es bei der Verkürzung der Nachlaufzeiten von Präsenzmeldern nicht zu unerwünschten Abschaltungen kommt, müssen die Melder richtig gewählt, platziert und einjustiert sein. Bei der Auswahl des Melders stehen heute verschiedene Technologien zur Verfügung. Die sinnvollen Anwendungen sowie die Vor- und Nachteile der Technologien sind im folgenden beschrieben.
Viele Jahre war der sogenannte Passivinfrarotsensor (PIR) in fast allen Anwendungen die einzige Wahl. Heute stehen 4 verschiedene Technologien zur Verfügung:
Passiv-Infrarot-Sensor (PIR):
reagiert auf sich bewegende Wärmequellen |
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Hochfrequenzsensor (5.8 GHz):
erfasst Bewegung auch durch dünne Wände hindurch (z.B. in WCs) |
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Ultraschall-Sensor (40 kHz):
erfasst auch Objekte im Raum ohne direkten Sichtkontakt zum Sensor (z.B. hinter einer Büropflanze) |
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Optischer Sensor (Kamera):
kann neben der Anwesenheitsdetektion z.B. auch Personen zählen. |
Der Passiv-Infrarot-Sensor reagiert auf sich bewegende Wärmequellen. Kommt ein Mensch (oder auch ein Fahrzeug) in den Erfassungsbereich des Sensors, erkennt dieser die Anwesenheit und wandelt die Information in ein elektrisches Signal um, welches einen Schaltkreis ansteuert. Dieser gibt einen Aus- oder Einschaltpuls an den elektronischen Lichtschalter. Weil der Sensor kein Signal aussendet, sondern nur empfängt, was bewegte Wärmequellen abstrahlen, bezeichnet man ihn als Passiv-Infrarot-Sensor (PIR-Sensor).
Funktionsprinzip des Passiv Infrarot-Sensors (Quelle: Steinel) |
Im Unterschied zum passiven Infrarotsensor ist der der Hochfrequenzsensor aktiv und sendet elektromagnetische Wellen im Gigahertz-Bereich aus. Die abgestrahlten Wellen reflektieren an den Gegenständen im Raum (Möbel, Geräte, Pflanzen, Personen) und werden zum Sensor zurücksendet. Ist der getroffene Gegenstand in Ruhe, hat die reflektierte Welle die gleiche Frequenz wie die abgestrahlte. Trifft die Hochfrequenzwelle auf eine sich bewegende Person, so verändert die reflektierte Welle die Frequenz. Diese veränderte Frequenz erkennt der Sensor als Bewegung. Analog dem Passiv-Infrarot-Sensor aktiviert die elektronische Schaltung einen Schaltimpuls, der die Beleuchtung oder andere Elektroverbraucher ein- und ausschalten kann.
Funktionsprinzip des Hochfrequenz Sensors (Quelle: Steinel) |
Der Ultraschall Sensor sendet einen für das menschliche Ohr unhörbaren Ton bei einer Frequenz von 40 kHz aus. Die Ultraschallwellen umfliessen quasi alle Gegenstände in einem Raum (wie bei einem Lautsprecher), ohne dass die Position des Sensors eine grosse Rolle spielt. Beim Auftreten auf Gegenstände reflektieren die Ultraschallwellen und werden – je nach Bewegung – in gleicher oder veränderter Tonlage zurückgeworfen. Der Ultraschallsensor durchdringt keine Wände, kann aber z.B. bei nicht vollkommen geschlossenen WC-Anlagen unter der Türe „hindurchkriechen“ und so auch Personen in der Toilettenkabine erfassen.
Funktionsprinzip des Ultraschall Sensors (Quelle: Steinel) |
Eine noch wenig eingesetzte Möglichkeit der Präsenzerfassung ist die optische über eine kleine Kamera, wie sie heute in jedem Smartphone eingesetzt wird. Die von einer Fotokamera aufgenommenen Bilder werden an einen kleinen sensor-internen Rechner weitergeleitet, welcher diese mittels Bildverarbeitung auf Anwesenheit von Personen analysiert. Damit dies funktioniert, muss eine Vielzahl von Personenbildern aus allen möglichen Betrachtungsrichtungen im Sensor abgespeichert sein. Der Computer des Sensors vergleicht dann die Aufnahmen mit den abgespeicherten Bildern und entscheidet, ob Personen anwesend sind oder nicht.
Funktionsprinzip des Optischen Sensors (Quelle: Steinel) |
Je nach Anwendungsbereich eignet sich die eine oder die andere Technologie. Bei der Typenauswahl sollten auch die oben beschriebenen Vor- und Nachteile in Betracht gezogen werden.
Vertiefte Informationen zur Anwendung von Präsenzmeldern findet man auch im Sensor-Leitfaden der Schweizerischen Licht Gesellschaft. Für Mitglieder der SLG gratis zu beziehen unter: https://slg.ch/mitgliederbereich/
Stefan Gasser
Dipl. El.-Ing. ETH/SIA
elight GmbH
Schaffhauserstrasse 34
8006 Zürich