Entstehung der LED-Lampe

Die Entwicklung der LEDs geht in die 1960er Jahre zurück. Die roten Lämpchen waren dazumal nicht sehr effizient und wurden unter anderem für die ersten Digitalanzeigen in Uhren eingesetzt. Erst durch jahrzehntelange technische Entwicklung ist es gelungen, auch andere Farben herzustellen, nämlich gelbe, dann grüne und zuletzt blaue LEDs.

ÜBER 100 JAHRE GLÜHLAMPE

In kaum einem anderen technischen Bereich hat sich ein Produkt so lange gehalten wie die Glühlampe, die Thomas Edison um das Jahr 1880 auf den Markt gebracht hat. Die LED-Technik revolutioniert die Beleuchtung und der Ablösungsprozess wird wohl ähnlich verlaufen wie beim Übergang von der Schreibmaschine zum Computer oder von der Schallplatte zur Compact-Disc. Zusätzlich wird der Wandel von der Glüh- zur LED-Lampe durch die gesetzlichen Bestimmungen mit dem Verbot der klassischen Glühlampe beschleunigt.


ERZEUGUNG VON WEISSEM LICHT

Mit der Entwicklung der blauen LED in den 1990er Jahren war es schliesslich möglich, durch Mischung der Grundfarben Rot, Grün und Blau auch weisses Licht zu erzeugen. Die Qualität dieses weissen Lichts war aber anfänglich nicht sehr hoch, denn im Farbspektrum der Misch-LEDs fehlten sehr viele Zwischenfarbtöne. Statt durch Farbmischung der Grundfarben begann man, das blaue LED-Licht durch Beschichtung mit Phosphor in weisses Licht zu  konvertieren. Dadurch erhielt man ein kontinuierliches Farbspektrum. Die Beschichtungstechnik wurde in den darauffolgenden Jahren laufend optimiert; gleichzeitig gelang es, immer mehr Licht aus den LEDs herauszuholen.

 

Farben und LED

 

VIELFACHE VORTEILE VON LED

Neben der Energieeffizienz besitzen LEDs weitere Eigenschaften, die sie auszeichnen:

Coop Megastore

Coop Megastore | Foto: Coop

Der Lichtstrahl von LEDs ist praktisch frei von Ultraviolett- und Infrarot-Licht. Deshalb wurden sie bereits früh – trotz der damals hohen Anschaffungspreise – in Museen und Lebensmittelläden eingesetzt. Der Alterungsprozess von Farbe auf Bildern oder auf Frischwaren ist unter LED-Licht deutlich reduziert, Bilder bleichen weniger aus und Wurstwaren bleiben länger frisch. Bei den  Supermärkten ist LED heute bei jeder Erneuerung der Beleuchtung Standard.

Mit LED-Technik kann man mit einer einzigen Leuchte jede beliebige Lichtfarbe und auch verschiedene Weisstöne von warm bis kalt erzeugen. Man spart sich teure und ineffiziente Filter und kann sehr viele Lichtwirkungen per Knopfdruck erzeugen. In Verkaufsgeschäften werden häufig farbvariable Strahler eingesetzt, um die Ware möglichst optimal erscheinen zu lassen.

 

Foto: Micha Riechsteiner

Foto: Micha Riechsteiner

LED-Leuchten können sehr miniaturisiert gebaut und deshalb fast überall montiert werden. Das LED-Licht kann sehr präzise gerichtet werden, was zum Beispiel in der Strassenbeleuchtung von grossem Nutzen  ist, um unerwünschtes Streulicht an Häuserfassaden zu vermeiden. Die Strasse ist hell und die Schlaf suchenden Menschen werden nicht geblendet.

LED lässt sich in der Helligkeit perfekt und verlustfrei anpassen: So gibt beispielsweise die LED-Bürostehleuchte genau so viel Licht, wie benötigt wird, eine Überdimensionierung kann verhindert werden.


NACHTEIL: REBOUND EFFEKT

LED kann zumindest einen grossen Nachteil haben. Durch die vielfältigen und vor allem auch sehr kleinen Konstruktionsmöglichkeiten und die sehr hohe Effizienz verleitet das neue Licht dazu, auch an zahlreichen Orten installiert zu werden, wo bisher überhaupt kein Licht war: im Schrank, in Nischen, im Handlauf der Treppe oder an der ganzen Fassade – überall wird LED installiert. Und dieses neue Licht kann noch so effizient sein, es braucht mehr Strom als kein Licht. Ein gewisser Teil des Effizienzgewinns durch LED wird also durch neue Anwendungen wieder verloren gehen – ein Rebound-Effekt, den man auch bei anderen Geräten feststellen kann. So sind zum Beispiel moderne Fernseher deutlich effizienter als alte – aber auch deutlich grösser und benötigen dadurch viel Energie.

 

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