Licht und Sehen

Über 90 Prozent unserer Wahrnehmungen erfolgen über das Auge. Zum Erkennen unserer Umgebung und zur Orientierung benötigen wir Licht.

WAS IST LICHT?

Physikalisch gesehen ist Licht eine elektromagnetische Welle, vergleichbar einer Radiowelle, aber mit viel höherer Frequenz. Weisses Licht setzt sich zusammen aus Licht verschiedener Farben, die etwa beim Regenbogen oder durch ein Prisma sichtbar werden. Trifft das weisse Licht auf Regentropfen in der Luft, so wird es abgelenkt. Und da die verschiedenen Lichtfarben unterschiedlich stark abgelenkt werden, entsteht das ganze Spektrum des weissen Lichts angefangen bei Rot über Orange, Gelb, Grün, Blau und Violett – stets in derselben Reihenfolge.


DIE FÄHIGKEIT DES MENSCHLICHEN AUGES

Landschaft in Hawaii

Foto: Silvia Berger

Die Seh- und Wahrnehmungsfähigkeiten des menschlichen Auges sind enorm. Mit dem Aug­apfel, der um Vieles kleiner ist als ein gutes Fotoobjektiv, kann das Auge zusammen mit einem wenige Quadrat-zentimeter kleinen Rechenzentrum im Gehirn Bilder erzeugen, die jenen der besten Fotokamera weit überlegen sind. Die Bandbreite der Helligkeit, die das Auge verarbeiten kann, geht von sehr dunkel bis sehr hell – in einem Verhältnis von 1 zu 1 Million.


0,2 LUX BEI VOLLMOND

Bei Vollmond misst man auf dem Boden eine Beleuchtungsstärke von nur gerade 0,2 Lux während bei Sonnenschein bis 100’000 Lux messbar sind. Bei beiden Licht­situationen kann sich der Mensch gut orientieren.


STROMVERBRAUCH BEI 1000 LUX DOPPELT SO HOCH WIE BEI 500 LUX

Die Tatsache der grossen Adaptionsfähigkeit des menschlichen Auges ist auch für das Energiesparpotenzial bei der Beleuchtung von Bedeutung: Werden beispielsweise in einem Büro zu viele oder zu helle Leuchten eingesetzt, dann passt sich das Auge einfach an, der Stromverbrauch ist aber bei 1000 Lux Beleuchtungsstärke doppelt so hoch wie bei 500 Lux. Eine richtig dimensionierte Beleuchtung spart also viel Energie.


BIOLOGISCHER EFFEKT DES LICHTS

Licht ist mehr als Beleuchtung. Licht hat auch einen biologischen Effekt auf den Menschen und kann aktivierend, motivierend, entspannend oder beruhigend wirken. Es kann zum Beispiel Winterdepressionen mildern, den Schlaf-Wach-Rhythmus regulieren oder die Leistungsfähigkeit erhöhen.

 

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